Schon seit längerem wusste ich von den Plänen, dass Jan seine Erfahrungen in Kenia in einem Buch zusammenfassen wollte. Doch leider kam ich letztes Jahr beim Laufbloggercamp erst am Samstag an und hatte somit verpasst erste Eindrücke zu erhalten. Umso gespannt war ich schließlich, als ich das fertige Exemplar von „Wunderläuferland Kenia: Die Geheimnisse der erfolgreichsten Langstreckenläufer der Welt“ in den Händen hielt. Das Buch kostet 19,95 Euro und ich wusste eigentlich nicht was mich erwartet. Erster Eindruck: hier hat sich jemand Mühe gegeben. 360 Seiten mit tollen Bildern, schönem Layout, QR-Code für Videos und Lesezeichenband. Eigentlich wollte ich mir Zeit nehmen das Buch zu lesen. Doch irgendwie habe ich es nun doch in zwei Tagen durchgelesen. Was nicht am Umfang des Buches liegt, sondern daran, dass es verdammt viel Spaß macht!
Zu aller erst möchte ich sagen: Wunderläuferland Kenia ist kein Laufratgeber. Wer Trainingspläne, spezielle Übungen und Ernährungstipps erwartet sollte zu anderen Büchern greifen. Wunderläuferland Kenia ist viel mehr eine Ansammlung von Erfahrungen und Anekdoten bei denen man vor allem eins merkt: Jan liebt das Laufen, die Menschen in Kenia und auch das Land. Wer sonst lässt sich wie alle Kenianer eine Glatze rasieren, um zu prüfen, ob man damit schneller wird und näher an die Weltelite kommt.
Auf insgesamt 42 Unterkapiteln beleuchtet Jan das Land, die Geschichte, die Menschen und die Trainingsmethoden. Einiges ist für uns Europäer gefährlich und anderes nicht umsetzbar. Trotzdem schafft das Buch eine Sache bei mir und das ist Motivation aufbauen und mich zu begeistern. Die Gelassenheit der Kenianer, der Spaß am Laufen (vor allem auch der Jüngeren) und Jans Spaß uns darüber zu berichten sind ansteckend. Wer Jan zudem kennengelernt hat weiß, dass hier alles so gemeint ist wie geschrieben.
An der ein oder anderen Stelle habe ich das Gefühl, dass sich die Kapitel etwas widersprechen und Jan sich auch ab und zu wiederholt. Letztendlich handelt es sich aber auch um einen Reisebericht und Iten/Kenia hat sich natürlich auch im Laufe der 8 Trainingcamps von Jan verändert.
Bei aller Euphorie von Jan kommen mir zwei Themen dann doch zu positiv weg. Dem Thema Doping werden drei Seiten gewidmet. Aus meiner Sicht sollte man dieses Thema entweder deutlich kritischer betrachten müssen oder komplett weglassen. Beides hätte ich besser gefunden. Auch das Thema Armut und die damit verbundenen Motivation durch Laufen der Armut zu entfliehen beschreibt Jan aus meiner Sicht etwas zu positiv.
Doch das sind nur zwei kleine Kritikpunkte die die Qualität des Buchs nicht wirklich mindern.
Kauf euch das Bucht und verschenkt es, es macht ein Menge Spaß! Ist nicht eh bald Weihnachten?
Ich bekomme heute noch Gänsehaut, wenn ich Jans Sieg über 10km sehe.
Ich bin gespannt, wie das Buch ist, es klingt auf jeden Fall spannend.